Was, wie, warum eine alternative Berufsausbildung?



Bisher scheint es nur alternative Schulen für Kinder und Jugendliche zu geben, die sich nach der Schule letztendlich doch in das "normale" Ausbildungsangebot eingliedern müssen.
Aber was ist mit den jungen Menschen, die keine passende Ausbildung für sich finden?
Die entweder mit den starren Strukturen nicht zurechtkommen, oder die einfach etwas ganz anderes lernen möchten als in staatlichen Ausbildungen angeboten wird? Und die sich die existierenden privaten Ausbildungen und Seminarprogramme nicht leisten können? Oder die sich für eine bestimmte Art zu leben bilden möchten, für die es (noch) keine Ausbildungen gibt?

Da es für solche Menschen - uns selbst - noch keine Ausbildung gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als sie uns selbst zu machen.
Eine Möglichkeit, welche Form so eine selbstgemachte Ausbildung haben kann, ist die Lernwerkstatt, die in dieser Ausstellung vorgestellt wird.
Darin geht es um
- Reformpädagogik auf Berufsbildungsniveau für junge Erwachsene.
- Inhalte und Fertigkeiten für ein nachhaltiges Leben, nachhaltiges Arbeiten und eine nachhaltige Gesellschaft.
- selbstbestimmtes und integral/ganzheitliches Lernen.

Die Lernwerkstatt ist inspiriert von der Studierwerkstatt in Wien, wo Jugendliche aus der Montessorischule nach der 10. Klasse selbstbestimmt weiterlernen können. Sie haben eine Wohnung gemietet, in deren Räumen sie sich treffen und lernen können. Sie bereiten sich dort entweder auf die externe Abiturprüfung vor, planen Praktika oder arbeiten an eigenen Kunstprojekten u.ä.

Bei unserer Lernwerkstatt geht es um eine ganze Ausbildung, die nach individuellem Interessenprofil gestaltet wird. Hier finde ich meinen Beruf nicht, indem ich ein bestimmtes vorgegebenes Programm absolviere, um in vorhandene Schubladen zu passen wie MedizinerIn, BäckerIn, PersonalmanagerIn, Clown etc. ...In einer nachhaltigeren Gesellschaft gibt es veränderte Tätigkeitsfelder und Berufsanforderungen.
Stattdessen überlege ich mir wirklich genau: Was will ich? Was liegt mir? Was macht mir Spaß? Was kann ich gut? Was will ich machen, und was brauche ich dafür? Wie will ich leben, in was für einer Welt will ich leben? Was muss ich dafür lernen?
Ich bastle mir einen eigenen Lehr-, Studien-, Ausbildungsplan. Ich suche mir einen LernwegbegleiterIn, mit dem/ der ich meine Wünsche und Pläne und nächsten Schritte überlege und regelmäßig auswerte. Ich überlege, welche bestehenden Studiengänge, Alternativausbildungen, VHS-Kurse und Workshops Teile meines persönlichen Lernplans abdecken. Ich suche, wo ich gute Selbstlern-Bücher oder Kursunterlagen zum Downloaden finde. Ich bilde mit Gleichgesinnten Lerngruppen zu Themen, die uns interessieren. Ich bitte Freunde, mir Dinge zu zeigen, die ich lernen will und die sie gut können, und mir eine grundlegende Einführung zu geben. Ich vereinbare Praktika mit genauen Lernzielen und Lernschritten bei Profis, die sich mit einer Tätigkeit meines Interesses auskennen und z.B. eine Firma haben. Ich mache Kooperationen mit Profs, mit Stiftungen, mit Privatausbildungen, die mein Lernen akkreditieren und Finanzierungshilfen geben.


Aha. Und wie soll das konkret aussehen?

 

weiterzurück zur Inhaltsübersicht